
7. April 2021: Schwarz: Stationäre Versorgung in ganz Niedersachsen neu aufstellen
Herausgekommen ist dabei ein Bericht mit mehr als 280 Seiten, der nicht nur die aktuellen Probleme und Herausforderungen bei der Gesundheitsversorgung in Niedersachsen beleuchtet, sondern auch vielfältige Lösungsvorschläge bietet.
»Diese Enquetekommission war ein enormer Kraftakt. Ein vergleichbares Expertengremium hat es bisher in keinem anderen Bundesland gegeben. Wir haben es geschafft, vielfältige und tragfähige Lösungsansätze zu erarbeiten, und können nun einen umfassenden Bericht mit Handlungsempfehlungen vorlegen«, erklärt Uwe Schwarz, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Dabei hat die Arbeit der Enquetekommission bestätigt, dass in vielen Bereichen der medizinischen Versorgung ein grundlegender Wandel dringend erforderlich ist, um auch zukünftig eine hohe Versorgungsqualität gewährleisten zu können. »Bereits heute zeichnen sich beispielsweise über nahezu alle Versorgungsbereiche hinweg teils deutliche Personalengpässe ab«, erklärt Uwe Schwarz.
Ein Schwerpunkt war dabei die Weiterentwicklung der Krankenhausplanung: »Ziel einer bedarfsgerechteren Krankenhausplanung müssen besser ausgestattete und leistungsfähigere Krankenhäuser sein. Um die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen, sollten spezielle Versorgungsleistungen zudem stärker konzentriert werden. Gleichzeitig muss gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen aber auch zukünftig die wohnortnahe Grundversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sichergestellt bleiben. Durch wesentliche Strukturreformen, sowie die Entwicklung neuer Versorgungsmodelle anstelle von Schließungsdebatten und Schreckensszenarien, kann dieser Wandel gelingen«, erklärt Uwe Schwarz weiter.
Ein weiterer Schwerpunkt der Kommission war die ambulante Versorgung: »Obwohl wir in Deutschland so viele Ärztinnen und Ärzte wie noch nie haben, gestaltet sich insbesondere in ländlichen Regionen die Sicherstellung einer flächendeckenden ambulanten medizinischen Versorgung zunehmend schwierig. Personalengpässe zeichnen sich in allen Leistungsbereichen ab«, führt Uwe Schwarz weiter aus. Der SPD-Politiker plädiert dafür, die vorhandenen personellen Ressourcen besser zu nutzen: »Dazu gehört vor allem die Infragestellung der doppelten Facharztschiene! Es ist eine Vergeudung von personellen und finanziellen Ressourcen, wenn der im Krankenhaus tätige Arzt ambulante Patienten nicht behandeln darf.« Auch für diesen Bereich hat die Enquetekommission vielfältige Forderungen aufgestellt: »Wir fordern unter anderem die Einführung einer Landarztquote, die Schaffung zusätzlicher Studienplätze und die Stärkung der landesweit über 30 Gesundheitsregionen«, erklärt Uwe Schwarz.
Der Landtag, die Landesregierung und alle an der medizinischen Versorgung beteiligten Akteurinnen und Akteure sind nun gefordert, die vielfältigen Handlungsempfehlungen in Taten umzusetzen. Wir als SPD-Fraktion werden uns auch weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, das Gesundheitswesen in Niedersachsen nachhaltig zu stärken und eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen.