Privatisierung der Landeskrankenhäuser stoppen
Anrede,
zu Beginn ihrer Amtszeit am 3.4.2003 erklärte die Sozialministerin:
Die Landesregierung sieht derzeit keinen Anlass, die öffentliche Trägerschaft der niedersächsischen Landeskrankenhäuser in Frage zu stellen.
Gleichzeitig kündigte die Ministerin an, nun das Thema Maßregelvollzug konzeptionell angehen zu wollen.
2 Jahre später, im Februar dieses Jahres, stellt der Landesrechnungshof zu den Landeskrankenhäusern fest:
"Wir haben nicht feststellen können, dass das Sozialministerium bisher die notwendigen Strategien entwickelt hat, um für die Veränderungen gerüstet zu sein. Tatsächlich führt die fehlende Lenkung durch das Sozialministerium dazu, dass Synergien nicht genutzt werden. Es gibt bisher auch kein Konzept für das operative Controlling.
Eine schallende Ohrfeige für die Ministerin und ein neuer Beweis wie es um ihre vollmundigen Ankündigungen bestellt ist, wenn die Umsetzung geprüft wird.
Der Landesrechnungshof spricht sich in diesem Zusammenhang übrigens gegen eine Privatisierung und für zwei Anstalten des öffentlichen Rechts aus.
So ertappt, stellt Frau von der Leyen in ihrer Pressemitteilung vom 9.3.2005 sofort klar, dass man die Vorschläge des Landesrechnungshofes sehr ernst nehme und auch eine Rechtsformänderung im Sinne des Landesrechnungshofes prüfe. Im Übrigen soll den Landeskränkenhäusern mehr Flexibilität und Autonomie bei der Betriebsführung ermöglicht werden. Geplant ist, diese Neuerungen bis zum Sommer 2005 umzusetzen.
Als erstes wurde dann allerdings zum Sommerbeginn (3.6.05) den Landeskrankenhäusern Lüneburg und Wunstorf durch den Finanzminister mitgeteilt, dass die für dieses Jahr vorgesehene Sanierung in Höhe von 10,6 Mio. Euro (Lüneburg) und in Höhe von 2,5 Mio. Euro (Wunstorf) nicht stattfindet.
Als zweites teilte die Ministerin am 5.7.2005 der empörten Öffentlichkeit mit, dass der Landesrechnungshof mit seinem kritischen Bericht den Anstoß gegeben habe, über die Privatisierung der Landeskrankenhäuser nachzudenken. Für die Mitarbeiter würden sich dadurch die Arbeitsbedingungen und letztlich auch die Sicherheit verbessern.
Zynischer gegenüber den Mitarbeitern und dreister gegenüber dem Landesrechnungshof geht es wirklich nicht mehr.
2 ½ Jahre lang erklärten Ministerin und CDU-Fraktion, dass eine Privatisierung nicht geplant sei. Jeder der nur nachfragte wurde gleich abgebügelt, und in Wirklichkeit haben Sie hinter den Kulissen die Verscherbelung der Landeskrankenhäuser kalt vorbereitet.
Sie nennen das partnerschaftliche Sozialpolitik ich nenne es schlicht unredlich und Wortbruch.
Bei dieser Sozialministerin ist der Wortbruch doch zwischenzeitlich zur sportlichen Disziplin geworden:
- Frauenbeauftragte,
- Wohlfahrtsverbände,
- Behindertengleichstellungsgesetz,
- Blinde
- und jetzt Landeskrankenhäuser.