Verkauf der Landeskrankenhäuser: Bieterverfahren sofort stoppen Pannenserie beenden unabhängige Beratung sichern
Anrede,
normalerweise ist es Aufgabe der Opposition, Fehler, Versäumnisse und Merkwürdigkeiten im Regierungshandeln aufzudecken.
Diese Aufgaben haben Sie beim Thema Landeskrankenhäuser dankenswerter Weise in der Sommerpause gleich selbst mit erledigt. Ihr selbst verordnete Zeitdruck ist so gewaltig, dass Schnelligkeit immer mehr vor Sorgfalt geht und die Häufigkeit von Pannen und Ungereimtheiten rasant zunehmen.
- Entgegen früheren vollmundigen Ankündigungen ist nun auch der Landesregierung klar geworden, dass sie alle Investitionen entweder direkt oder indirekt aus dem Landeshaushalt finanzieren muss. Im Haushaltsplanentwurf 2007 sind allein für den Neubau des sog. Festen Hauses in Göttingen18 Mio. Euro Landesmittel vorgesehen.
- Der Maßregelvollzug sollte ursprünglich komplett privatisiert werden. Nur zögerlich setzte sich die Erkenntnis durch, dass diese Position vor dem Staatsgerichtshof keinen Bestand haben würde. Jetzt wird der Maßregelvollzug beliehen. Allerdings lediglich 10 Beschäftigte des Landes sollen in jedem Landeskrankenhaus den zukünftigen Betreiber rund um die Uhr überwachen.
- Der Hochsicherheitsbereich bleibt komplett in der Zuständigkeit des Landes. Dabei bekommt das Landeskrankenhaus Brauel die Funktion eines Maßregelvollzugszentrums Nord. Ausgerechnet das einzige Landeskrankenhaus, bei dem sogar der Landesrechnung aufgrund der unwirtschaftlichen Betriebsgröße eine Veräußerung vorgeschlagen hatte.